Kommentare

3 Antworten zu Kommentare

  1. Pius sagt:

    Das Leben ist kein Ponyhof
    Eine sehr schöne Geschichte und wie sich die Oma Zeit nimmt für den kleinen Drachen. Und aus der Geschichte spürt man, dass die Kinder meistens bei den Stärksten dazugehörigen wollen, ändert sich im Alter meist auch nicht mehr, darum haben die grössten Parteien und besten Mannschaften am meisten Anhänger.

  2. Kaye sagt:

    Es lebe Virgin River:

    Heute Morgen habe ich mir brav die Zeit gekauft. Ich habe ein schlechtes Gewissen, viel zu oft weiss ich nicht, was in der Welt- at large- vor sich geht und das finde ich blöd. Eigentlich. Also lese ich die Zeit, wenn ich, haha, Zeit habe. Ich mag die Zeit, es sind oft spannende Artikel drin und wenn man nach wochenlangem Lesen mal wieder eine durchgearbeitet hat, hat man das Gefühl, richtig was erledigt zu haben.
    Also habe ich an der Bushaltestelle meine neue Zeit aufgeschlagen, mit dem guten Gefühl, sie spätestens Ende Januar gelesen zu haben. Wird vermutlich nix, denn nach einer halben Minute hatte sie sich im romantischen Vorweihnachtsregen,der um sieben Uhr früh auf mich runterprasselte, in einen nassen Pappmachéklumpen verwandelt.

    Muss gestehen: Ich habe kapituliert. Klatschnasse Folterberichte vom CIA noch vor der Arbeit, im Dunkeln, im Regen, kurz vor Weihnachten- das war mir einfach zu viel.
    Stattdessen hab ich meinen heimlich neu gekauften Weihnachtsroman rausgekramt und sofort verschwanden Regen, verschwanden rempelnde Bushaltestellenmenschenmassen, verschwand sogar die Aussicht auf einen anstrengenden Arbeitstag, eine Leistung, die einfach nur eine fesselnde Geschichte fertig bringt.

    Während ich von Schneebergen lese auf denen die Sonne glitzert, von Hütten im Wald, die ein fürsorglicher Mann schon mit Lichterketten dekoriert hat, damit man auch ja den Weg in sein Haus und seine warmen Arme findet und von Familienessen, die gemeinsam, chaosfrei mit Lust und allgemeiner Expertise zubereitet und verzehrt werden, merke ich gar nicht, dass Wasser in meine Schuhe gelaufen ist. Dafür ist mir viel zu warm ums Herz.

    Natürlich nehme ich mir vor, auf dem Heimweg, richtig mit der Zeit anzufangen. Wurde auch nix. War gerade an so einer spannenden Stelle, an der der Mann Holz hackt, damit die am Abend eingeladene Verehrte es sich vor einem prasselnden Kaminfeuer bequem haben wird und vielleicht, so die Hoffnung des Mannes und der geneigten Leserschaft, sogar den dicken Strickpulli auszieht.

    Jetzt weiss ich zwar immer noch nicht mehr über die Welt- at large- aber ein Tag in der Vorweihnachtszeit, der fieserweise von alleine gar nichts vorweihnachtliches haben wollte, hat sich in eine romantische Winterwelt mit Schnee, zugefrorenen Seen und wärmender Nächstenliebe verwandelt. Und alles nur wegen ein paar Seiten zwischen zwei Buchdeckeln. Und noch etwas Gutes bewirkt so viel Romantik in meinem nach Weihnachten lechzenden Herzen: der Liebste zu Hause bekommt eine Romanreife Umarmung zur Begrüssung, statt gruselige Alltagsgeschichten.
    Er selber ist nicht gerade ein leidenschaftlicher Leser von glühenden Winterromanen. Er löst das Problem der mangelnden Weltweihnachtsstimmung auf seine Weise: Wir haben eine Weihnachtsspieluhr geschenkt bekommen. Eine in der Schnee herumstöbert und ein Glockenspiel Weihnachtslieder klimpert. Die zieht er jetzt im 5-Minutentakt auf.
    „Santa Claus is coming to town…“

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